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Harlan Coben – Der Preis der Lüge

In diesem Thriller geht es um zwei Buben, die entführt wurden und seither spurlos verschwunden sind. Ein ungelöster Fall, die Spuren sind kalt. Zehn Jahre später wird die Spur wieder heiss: Einer der Buben scheint in London aufgetaucht zu sein. Aber ist er der, für den er sich ausgibt? Und wo ist der zweite Bub?

 

In dieser perfekt aufgebauten und getimten Story schickt uns der Autor auf eine spannende Reise, die nach London führt, nach Rom, in die Niederlanden und nach New York und Umgebung. Vorangetrieben werden die Ermittlungen von charismatischen Figuren, zum Beispiel dem Normalo Myron Bolitar, dem notfalls brutalen und steinreichen Win, dem durchgeknallten Zorra mit Perücke und Frauenkleidern, er ist der Mann fürs Grobe, und ein paar nicht mehr so jungen und ziemlich schrägen Wrestlerinnen.

 

Coben legt hier einen recht aktuellen Thriller vor, den man gerne in einem Zug lesen würde. Quasi ein Hochglanz-Roman. Die üblichen Handlungsverzögerungen, die bei manchen Autoren zu weitschweifender Langeweile ausufern, hält Coben recht kurz und spickt sie mit witzigen Beobachtungen und überraschenden Nebenhandlungen. Clever, den Win-Handlungsstrang in der ersten Person zu schreiben und den Rest als Aussenstehender zu berichten. Ungewöhnlich auch das Happy-End: Win nimmt an Bolivars Hochzeit teil und vermittelt dem geneigten Leser ganz nebenbei das Ende der Geschichte. Funktioniert.